GAR LUSTIG IST DER MAIEN – ODER EINWEISUNG IN DIE GESCHLOSSENE PSYCHIATRIE STRALSUND AM 30. April 2007

Der 30. April 2007 war ein normaler Einkaufstag in Bergen, zurück nach Mönchgut sagte ich zu meiner 94-jährigen Mutter: „Ist so schönes Wetter, fahren wir eine Runde nach Klein Zicker bis zur Kehre.“ Auf der langen geraden Straße nach Thießow fuhr ich etwas langsamer, sagte zu meiner Mutter: „Da rechts ist der Baum, an den der Carlo vom Pommernstübchen letztes Jahr gefahren ist, da sind in 2 Metern Höhe Blumen angenagelt.“

So viel ich auch schaute, der Baum war nicht zu sehen, so schön dicht an der Straße. Das Mönchguter Land lag herrlich in der Sonne, der Ausblick von Klein Zicker zum Festland hinüber zeigte uns die Schönheit unserer wieder gewonnen Heimat. Auf der langen Geraden zwischen Thießow und Lobbe hielt ich kurz an und sah auf der linken Seite neben der Straße: Der Baum ist weg, an den Carlo, der Wirt unserer Stammkneipe aus Klein Zicker im letzten Jahr geknallt war, war ebenerdig abgesägt worden.

Von 15 bis 18 Uhr machte ich normal meinen Rezeptionsdienst im Hotel, kam nach Hause und sah, dass meine Mutter Essen gemacht hatte, saß schon fertig am Esstisch in ihrem hübschen dunkelblauen Kostüm und meinte: „Nun komm endlich zum Essen!“ Ich wollte aber erst noch den Mai- Umzug ansehen. Traf an der Waldstraße noch einen Hotelier, unterhielt mich kurz mit ihm und ging dann zum Strand, erzählte auf der Terrasse mit einem „alten Freund“ und der sagte mir: „Eure Geschäftspartner an der Bernsteinpromenade haben geheiratet!“ – „Glaube ich nicht, da gehe ich mal hin und frage!“ Tatsächlich sie meinten, sie hätten stillschweigend vor 1 Monat geheiratet, jeder habe aber seinen Namen behalten, niemand sollte es wissen. „Woher weis das denn der Alte Stasi von der Kneipe da vorn?“ Das wussten sie auch nicht. Ich bekam 3 Fischergeist und 1 Glas Bier gesponsert zur Feier des Tages und ging zurück zum alten Genossen. Der war gar nicht da, erzählte noch, das er Recht gehabt hatte, erzählte von unserem schönen Ausflug in der Abendsonne nach Klein Zicker und dass ich den Baum gesucht hatte, an den der Carlo gefahren war. Seine beiden Mitarbeiterinnen hatten hier beim Genossen eine neue Arbeit gefunden.

So erzählte ich: Schade um den schönen Straßenbaum, ich habe jetzt ein neues Spiel, das ich bei Überlandfahrten mit meiner Mutter mache. Wir fahren die langen Straßen mit üblichem rügener Tempo zwischen 80 und 100 km/h und suchen uns rechts neben der Straße einen schönen Baum aus. Dann stellen wir fest, welcher Art der Baum ist, wie alt er wohl sein mag, und dann fahren wir schnell vorbei – denn : wir sind ja nicht Carlo, der an! Einen Baum gefahren ist.

Ich erzählte, dass ich in Baabe ein Grundstück verkauft habe und meine Ferienwohnungen in meinem Haus jetzt per Ende der Saison an Dauermieter vermiete und mich zur Ruhe setze. Es wird mein letzter Sommer als Hotelier auf Rügen, denn wir wollen unsere Erbaufteilung machen und dann kann ich ruhiger leben. Jeder von uns 3 Geschwistern will sein eigenes Haus haben.

So ging ich den Strandberg hinauf, der alte SED Genosse kam mir nach und meinte: „Du hast sicher zu viel getrunken, ich fahre Dich nach Hause!“

Der Genosse fuhr mich aber nicht nach Hause, sondern zum Hausarzt meiner Mutter. Der Genosse meinte, wenn es meiner Mutter so schlecht gehen würde, sollte doch der Arzt geholt werden. Der kam auch tatsächlich, sah sich meine Mutter an, weil meine Mutter immer schlechter sieht, selbst aber kaum noch gehen kann und er sollte mal sehen, ob er etwas tun kann. Meiner Mutter sagte er, er wolle uns ins Krankenhaus bringen lassen. 2 große Männer in roter Kleidung kamen auch in meine Wohnung und wir sollten in einen Krankenwagen nach Bergen geladen werden. Ich versuchte noch, einige Freunde anzurufen, aber der Funk wurde unterbrochen.

(Mein Nachbar von der Carlstraße 4, W.B. erzählte mir einige Tage später“ Ich dachte, mit Deiner alten Mutter ist irgend was, der Krankenwagen hielt vor Eurem Haus in der Carlstraße, Deine Mutter wurde von 2 Krankenwagenfahrern –einer Rechts, einer Links-  in den Wagen geleitet, an jeder Seite einer, weil sie ja kaum noch gehen kann, und dann war ca. 30 Minuten die Tür auf!“ Weiter hatte er das Geschehen nicht beobachtet.)

Ich weis noch, das ich mit dem Genossen in meinem Büro war und meinen Hotel PC abschaltete, sollte dem Arzt meinen altersschwachen Hund mitgeben, damit ich meine Mutter ins Krankenhaus begleiten konnte. So konnte ich mit meiner Mutter ins Sana Krankenhaus nach Bergen fahren. Nun wollte ich aber doch unsere Rezeptionistin und Freunde benachrichtigen und meine Geschwister, meine Nichte etc. Wir waren  schon im Krankenwagen auf dem Weg ins Sana Krankenhaus nach Bergen, es rüttelte fürchterlich und ich versuchte, von meinem Handy aus zu telefonieren, aber der Funk wurde immer wieder unterbrochen.

Im Krankenhaus befragte mich dann eine junge Frau. „Fühlen Sie sich verfolgt oder beobachtet?“ Ich erzählte ihr, welche Aktionen die Genossen seit unserer Rückkehr nach Rügen 1991 bis heute mit uns durchgezogen hatten und dass ich gerade heute, am 30.4.2007 EU 20.000,-- Kanalherstellungskosten bezahlen musste, für meine naturgeschützten, unbebaubaren Waldflächen hinter meinem neu gebauten 1-Familienhaus in Baabe und was das für eine Gemeinheit ist, anzukündigen, wenn ich das nicht bezahlen würde, käme eine Pfändung in meinen Lebenstraum, mein erstes eigenes Haus.

Meine Mutter war dicht bei mir und ich fragte mich, warum wohl ich befragt würde, denn schließlich habe ich nichts an den Augen, sondern meine Mutter, da muss wohl ein Irrtum vorliegen.

Wir wurden getrennt und ich wurde in ein Zimmer geschoben, wo 4 Betten standen und 3 Männer schliefen dort.

Seltsam, aber nach einem arbeitsreichen Tag und der Hochzeitsfeier an der Bernsteinpromenade hatte ich solche Bettschwere, dass ich fest einschlief. Am nächsten Morgen wollte ich in mein Hotel, Frühstück machen, wie jeden Morgen um 5 Uhr. Aber ich kam nicht heraus, alle Außentüren waren fest verschlossen. Ich fragte eine Schwester, die meinte, ich sollte mal weiter schlafen und bis zum Morgen warten.

Es war der 1. Mai 2007. Ein normales Krankenhaus, Fenster ließen sich nicht öffnen, sahen aber ganz normal aus. Die Außentüren waren verrammelt und ein fast gleichaltriger Mann Wolfgang war heute am 1. Mai 56 Jahre alt geworden. Er sagte mir, das sei nicht das Sana Krankenhaus in Bergen, sondern die GESCHLOSSENE PSYCHIATRIE IN STRALSUND. „Was soll ich denn hier? Es geht doch um die Augenerkrankung meiner Mutter!“

Ich wollte gleich nach Hause, schließlich habe ich Gäste im Hotel und kann nicht einfach so weg, ich habe doch keine Vertretung! – Die Leute hatten Zeit. Aber ich durfte telefonieren, rief unsere Pastorin in Sellin an und bat sie, sich um meinen Hund zu kümmern, den der Hausarzt meiner Mutter mit nach Hause genommen hatte. Ich wusste ja nicht, was die GENOSSEN hier mit mir vor hatten . Ich fragte, wo denn meine Mutter sei, ein Stockwerk höher, in der Seniorenabteilung. Sie durfte ich dann besuchen. Auch sie hatte nicht feststellen können, warum man uns beide zusammen, also die ganze Hoteliers Familie ZOBEL in die geschlossene Psychiatrie nach Stralsund geschafft hatte.

Meine Mutter berichtete mir, das 2 Pfleger sie ausgezogen hätten und der eine habe ihr mit der flachen Hand auf den nackten Hintern geklatscht! So eine Unverschämtheit. Aus Ärger warf meine Mutter  eine Tasse an die Wand – was ihr dann nachteilig ausgelegt wurde - . Sie hätte aber duschen dürfen, bevor sie in ein sehr hohes Bett im Gang gelegt wurde. Zimmer waren keine frei, die Psychiatrie war überbelegt. (Kein Wunder, wenn man nur deshalb eingewiesen wird, weil man bei der Maifeier zuviel Schnaps erwischt hat. )

Das war ja wie in der STASI AKTION ROSE 1953, als die ganze Familie vom DDR Staat kriminalisiert und deportiert, mein Vater auf 1 ½ Jahre Zuchthaus verurteilt wurde, nur weil die Genossen unser Hotel haben wollten. War 2007 zum Jahr 1953 geworden?

Mein Bruder aus München rief bei mir an, heulte am Telefon, ich sagte ihm, das müsse ein Missverständnis sein, ich weis gar nicht was wir hier sollen, es ging doch um eine Augenuntersuchung! Er und meine Schwester die beide in München wohnen, wollten gleich kommen und versuchen, uns wieder heraus zu holen.

Abends kamen tatsächlich beide in Stralsund an. Ich wusste noch nicht, was der Unsinn sollte. Abends im Krankenwagen war mein Atem- Alkohol mit 1,5%o gemessen worden, jetzt am Morgen waren es noch 0,3%o, also ganz normal für eine Maifeier.

Der 56-jährige, der heute am 1. Mai Geburtstag hatte, sagte eindringlich zu mir:

REG DICH JA NICHT AUF - FANG NICHT AN ZU SCHREIEN DIE SUCHEN NUR EINEN GRUND DICH LÄNGER DA ZU BEHALTEN!

Mittags gegen 12 Uhr kommt immer ein Richter, denn ohne richterliches Urteil darf niemand über 24 Stunden festgehalten werden.

Mittags wartete ich vergeblich auf einen Richter, niemand kam.

Meine Geschwister kamen tatsächlich gegen 19 Uhr im Krankenhaus an, besuchten erst unsere Mutter, meinten dann, sie wollten mir ein paar Sachen bringen und unterhielten sich mit einer Ärztin, die erklärte, ich hätte Selbstmordgedanken in einer Gaststätte in Göhren geäußert und wäre von einer Kneipe in die andere gezogen und hätte mich sinnlos betrunken. Die ganzen medizinischen Ergüsse der Dame verstand ich nicht. Wer trinkt nicht mal einen zum 1. Mai, dem Tag der Arbeiter?

Am nächsten Tag kamen meine Geschwister wieder mit einem Koffer, offenbar sollte ich mich auf einen längeren Zwangsurlaub einrichten?

Eine Ärztekonferenz von 3 Ärzten trat zusammen, und da ich dem eindringlichen Wunsch von Wolfgang, dem 56 –jährigen gefolgt war und keinen Pieps gemacht hatte, wurde ich dann im Beisein meiner beiden, extra aus München angereisten Geschwister befragt:

„Haben Sie schon öfter den Drang verspürt, an einen Baum zu fahren?“ – „Habe ich noch nie gehabt, warum auch, ich gehe schließlich zum Ende der Saison in den Ruhestand, habe alle meine Wünsche im Leben erfüllt, mir letztes Jahr mein kleines Haus in Baabe am Kurpark gebaut, jetzt ein Grundstück neben meinem Haus verkauft, jetzt brauche ich nie wieder arbeiten. Es gibt gar keinen Grund, an einen Baum zu fahren!“

„Uns wurde berichtet, Sie hätten in einer Gaststätte (des GENOSSEN aus Göhren) erklärt, Sie wollten Ihre alte Mutter ins Auto laden, ihren alten Hund auch und mit Schwung an einen Baum fahren!“

„Habe ich nie gesagt,…“ ich erzählte von unserem Sommerausflug nach Klein Zicker und dass wir Carlos Baum gesucht haben und dass wir eben wie alle Rüganer möglichst schnell über die Alleen fahren, uns einen schönen Baum an der Straße aussuchen, die Baumart erraten und das Alter und dann daran vorbei fahren, weil wir eben nicht Carlo sind…

„Aber uns wurde auch berichtet, dass Sie in Göhren von einer Kneipe zur anderen gezogen sind und sich mit Schnaps voll laufen lassen haben!“ „Ich war einmal beim GENOSSEN auf der Terrasse, habe nichts getrunken, mich nur mit seiner Frau unterhalten, war dann bei unseren Geschäftsfreunden zur Hochzeit, max. 20 Minuten, weil ja meine Mutter mit dem Essen wartete, war kurz beim GENOSSEN und habe ihm berichtet, dort auch nichts getrunken, denn ich wollte ja schnell nach Hause.“

„Dann muss das wohl ein Missverständnis sein, da hat jemand etwas ganz anderes berichtet und mit Ihrem Arzt haben wir auch telefoniert, da hörte sich das ganz anders an!“

So wurde ich entlassen, erhielt sogar einen Entlassungsschein für 2 Tage Aufenthalt in der

GESCHOSSENEN PSYCHIATRIE IN STRALSUND und durfte dann mit meinen Geschwistern zu meiner Mutter, die ich gleich mitnehmen wollte.

Ich berichtete den Ärzten, dass ich eine notarielle Vorsorgevollmacht für unseren Chef, meine fast 94-jährige Mutter habe und dass ich sie gleich mitnehmen würde.

„Die erkennen wir nicht an, die Urkunde ist ja erst 4 Tage alt, das hat die Notarin sicher nicht überblickt, dass Ihre Mutter nicht voll geschäftsfähig war, als sie das unterschrieben hat!“ Die Notarin habe ich davon unterrichtet, sie war sehr erbost über diese Aussage der Ärztin und wollte sich beim Krankenhaus beschweren.

Meine Geschwister hatten an diesem Tag auf Wunsch meiner Mutter ihre Bibel von 1920 und die Leselupe mitgebracht. Ein sehr hohes Bett meiner Mutter stand auf dem Gang, die Abteilung war überfüllt. Ein Nachttisch stand nicht da, man hatte ihr die dicke Leselupe und die Bibel abgenommen, denn das ist ja ihr wichtigstes am Abend, in der Bibel zu lesen. Ich holte beides von einem Stuhl, und legte es ihr ins Bett, schlafen konnte man dort auf dem Gang ohnehin nicht, denn ständig liefen Leute umher und das Licht ging nur auf Dämmerung. Meine Mutter Liselotte wollte gerne mit uns nach Hause, sie blieb aber eingesperrt.

Am nächsten Tag, Donnerstag, den 3.5.2007 kamen wir alle 3 Kinderchen wieder zu Besuch und man behauptete, unser Chef hätte in der Nacht versucht, sich das Leben zu nehmen. Die Pulsader sei angekratzt. Ich fragte meine Mutter, ob das stimmen würde, sie meinte: „In der Nacht ist die Leselupe auf den Boden gefallen, ich bin aufgestanden, habe sie wieder neben die Bibel gelegt und bin wieder ins Bett gegangen. Dass die Lupe gesplittert war, hatte sie wohl wegen des schlechten Augenlichtes nicht gemerkt und sich darauf gelegt.

Ich hatte an diesem Tag das Original der notariellen Vorsorgevollmacht mit der Post bekommen fuhr zu meinem Anwalt, der für seine Unterlagen eine Kopie machte und anbot, gleich mit in die Klinik zu kommen um meine Mutter zu befreien. Hätte ich das Angebot nur angenommen. So meinte ich, zunächst unterschreibe ich einige Blankovollmachten und wenn ich in 2 Stunden nicht zurück in der Kanzlei bin, muss eine Befreiungsaktion für mich eingeleitet werden, die Leute sind zu allem fähig. Das Original mit Notarsiegel legte ich der dienst habenden Ärztin vor und erklärte, ich nehme meine Mutter jetzt aufgrund dieser Urkunde mit nach Hause. Alle anderen Verfügungen der Klinik sind FREIHEITSBERAUBUNG! Die Ärztin Frau J „wie die Brücke von Berlin –Kreuzberg nach Ostberlin heiße ich“ erklärte: Ihre Mutter lassen wir nicht mehr heraus, die bleibt hier. Sie können uns ja verklagen. Ich weis auch gar nicht, wie man Sie, Herr Schmidt, hier wieder heraus lassen konnte, Sie sind eine Gefahr für die Menschheit!“ „Ich habe darum gebeten, dass meine Mutter ins Krankenhaus kommt, damit die Augen untersucht werden!“ „Da kann ja jeder kommen, sich ins Krankenhaus einweisen lassen und Untersuchungen fordern, das ist unsere Sache, was wir untersuchen!“

Mit der blöden Kuh war nichts zu machen, da müssen die Juristen ran.

Meine alte Mutter wurde an diesem Abend so unter Drogen gesetzt, dass sie aus dem hohen Bett auf den Betonboden fiel, weil sie in der Nacht keinerlei Orientierung mehr hatte.

Freitag, den 4. Mai 2007 hatte mein Anwalt aus Stralsund einen Termin um 14 Uhr mit der behandelnden Ärztin, um meine Mutter aus der ANSTALT zu holen. Pünktlich stand er vor der Tür, wurde aber nicht herein gelassen.

Das Telefonat, das folgte hätte ich gerne mit angehört. Sofort an diesem Tag um 20 Uhr, wo ich den ganzen Nachmittag in der Klinik blieb, bekam meine Mutter ein Einzelzimmer. Plötzlich ging es.

Samstag, 5.Mai 2007 rief ich vom Krankenhaus unseren Anwalt an, gab meiner Mutter das Handy und sie sagte: „Peter, hol mich hier raus!“ Montag, sollte dann der große Tag sein. Sonntag 6. Mai 2007 konnten wir sogar mit unserer alten Mutter per Rollstuhl in den Garten vor dem Krankenhaus.

Montag 7. Mai 2007 telefonierte ich vom Krankenhaus aus mit Barbara, der Freundin meiner Mutter in Bad Sachsa und gab ihr den Hörer: „Barbara, hol mich hier raus! Ich bin gegen meinen Willen hier, ich weis gar nicht was ich hier überhaupt soll!“

Barbara informierte unseren Nachbarn aus Göhren, der niedergelassener Rechtsanwalt in Berlin ist.

Dienstag, 8. Mai 2007 rief der Rechtsanwalt aus Berlin in der Klinik an, telefonierte mit meiner Mutter und sie bat ihn, sie heraus zu holen. Peter war schon unterwegs, für nachmittags um 16 Uhr war ein Termin in der Klinik vereinbart, die notarielle Vorsorgevollmacht hatte ich schon eingepackt.

Der Berliner Rechtsanwalt schickte per e -mail einen Brief an:

Hanse-Klinikum Stralsund GmbH z.Hd. Herrn Chefarzt Dr. Gillner

.. In Ihrer Klinik befindet sich zur Zeit Frau Liselotte Schmidt, Carlstraße 3, 18586 Göhren. Frau Schmidt wurde nach den mir vorliegenden Informationen und nach ihren eigenen heutigen Bekundungen am Telefon gegen ihren Willen durch Herrn Dr. X, Göhren eingewiesen. Soweit Herr Dr. X behauptet, es habe eine Zustimmung von Frau Schmidt vorgelegen, ist dies unrichtig und auch keine Rechtfertigung für ein einwöchiges Festhalten in Ihrer Klinik, denn der freie Wille ist auch beim Aufenthalt in Ihrer Klinik zu berücksichtigen….Die Aussage des Arztes X aus Göhren bezüglich der Freiwilligkeit ist völlig unglaubwürdig, denn er wies gleichzeitig sowohl Frau Schmidt als auch ihren Sohn, Herrn Siegfried Schmidt, der offensichtlich betrunken war, zusammen ein. Für eine solche Doppeleinweisung, die beide Betroffenen aus ihren familiären Verhältnissen riss, konnte unter Berücksichtigung der Lebenserfahrung keine Einwilligung vorliegen.

Herr Dr. X durfte erst recht nicht im Beisein Dritter aus ärztlicher Sicht die Einweisung anordnen. Herr Siegfried Schmidt konnte seinen Rausch auch an anderer Stelle ausschlafen. Frau Schmidt konnte in ihrem Hause betreut werden. Herr Dr. X hätte hierfür selbst sorgen können.

Die von Dr. X eingeleiteten Maßnahmen, sind völlig unverhältnismäßig zum Sachverhalt .

Etwaige negativen Äußerungen Dritter über Herrn Siegfried Schmidt bedurften der richterlichen Überprüfung und rechtfertigen unter keinem Gesichtpunkt ein eigenmächtiges Vorgehen von Herrn Dr. X. Die Einweisung erfolgte aus den o. a. Gründen ohne Rechtsgrundlage. Frau Schmidt ist voll geschäftsfähig. Eine gegenteilige richterliche Entscheidung liegt nicht vor! Auch hat ihr Sohn, Herr Siegfried Schmidt eine gültige, notariell beglaubigte Vorsorgevollmacht. Es steht Ihren Angestellten in keiner Weise zu, diese anzuzweifeln. Herr Siegfried Schmidt und Frau Liselotte Schmidt haben sich gegen die Einweisung ausgesprochen….

Unser Berliner Rechtsanwalt wollte dann über die Ärztekammer dafür sorgen, das Dr. X die Arztzulassung entzogen wird. Das hatte ich noch verhindern können, denn schließlich bestand ja einmal ein Vertrauensverhältnis zwischen uns und ich wollte erst einmal wissen, was diese ganze Aktion überhaupt bezwecken sollte. Das merkte ich dann erst, als ein Verwandter von mir am 2. Mai 2007 im Deutschen Haus anrückte, ein alter SED Genosse, ehemaliger Abteilungsleiter im Landratsamt Rügen und mir erklärte:

 „Wir wollen nur Eure sanierten Immobilien, EUCH wollen wir hier nicht haben, haut bloß wieder ab nach Bayern! “ Er ist im November 2009 gestorben. Vielleicht wird die Welt jetzt besser.

 

Am 8. Mai 2007 kam unser Stralsunder Rechtsanwalt in die Klinik, der junge dienst habende Arzt schien mit der Situation völlig überfordert und stellte über eine Stunde alle möglichen Fragen an meine Mutter, ob sie „Stimmen höre“ ob sie wissen, welches Datum sei….

Gegen 18.30 Uhr konnten wir endlich das Haus verlassen und zur Erholung zu Barbara in den Harz nach Bad Sachsa fahren.

Mein Resümee aus dieser Erfahrung: Trau keinem Arzt, nicht mal dem sehr langjährigen Hausarzt, der auch allen Hotelgästen empfohlen wurde.

Die alten DDR-Methoden scheinen hier auf Rügen noch sehr akut zu sein. Wer Bücher schreibt und den neuen und alten Machthabern nicht passt, wird einfach in die geschlossene Psychiatrie abgeschoben.

Für uns als seit 1933 politisch verfolgte bekennende Christenfamilie aus den Ostseebädern Göhren und Baabe auf Rügen steht mit dieser Aktion der GENOSSEN fest:

Der Aufbau – Ost ist für uns abgeschlossen. Per Ende der Saison 2007 schließen wir unser Hotel und gehen in den Goldenen Westen nach Bayern zurück.

In den 17 Jahren, die der Wiederaufbau unserer staatlich ruinierten Häuser gedauert hat, hatten wir:

1991 erneute Beschlagnahme des Zobelhaus durch das Bundesfinanzministerium

1992 eine Brandstiftung im Zobelhaus, das völlig ausbrannte

1996 Hausdurchsuchung durch Zoll und Polizei

1997 Hausdurchsuchung durch die Kriminalpolizei

2007 Einweisung in die geschlossene Psychiatrie

In Westdeutschland gab es so was nie!

Sobald ich mich in meiner Wohnung in Türkheim bei Bad Wörishofen zur Ruhe gesetzt habe, jetzt zum 3. Male, werde ich wieder einige schöne Bücher im Internet schreiben. Natürlich komme ich im Sommer zusammen mit meiner Mutter auf die Insel Rügen zurück, aber nicht mehr als Hotelier, es geht auch ruhiger.

Meine ca. 40 Internetadressen behalte ich, da ich mein Privathaus www.turmbau-zu-baabe.de am Kurpark im Ostseebad Baabe weiter als Ferienwohnungen vermiete. Im privaten Zobelhaus am Park vermiete ich möblierte Wohnungen. Auch das Deutsche Haus und die Villa Zobel werden möbliert weiter an Dauermieter vermietet.

Allen unseren Gästen und Stammgästen, die uns in den 17 Wiederaufbaujahren begegnet sind, möchten wir danken. Schließlich haben 6 Familien jährlich ihr festes Einkommen im Deutschen Haus in Göhren gefunden. Viele meiner Weggefährten aus den vergangenen 17 Jahren sind bereits im Ruhestand und ich denke, wir beide, meine bald 94-jährige Mutter und ich mit fast 55 Jahren haben uns den Ruhestand in aller Ruhe endlich verdient.

Per 31. Oktober 2007 schließen wir unser Hotel Deutsches Haus R. Zobel im Ostseebad Göhren und verabschieden uns an dieser Stelle mit unserem letzten Newsletter

 

2007 noch wechselten wir unseren Hausarzt. Meine Mutter wurde wegen des schlecht gewordenen Augenlichtes erst zum Augenarzt nach Bergen dann in die Universitätsklinik nach Greifswald geschickt. Der „Graue Star“ ist operabel, auch wenn das Gesichtsfeld vor der OP stark eingeschränkt war. Im Oktober wurde ein Auge operiert, im November 2007 das 2. Auge. Seit dem kann meine Mutter trotz ihres Lebensalters von 94 Jahren wieder ohne Brille lesen. Es folgte eine Operation am Hautkrebs, ebenfalls im Herbst 2007 und der neue Arzt machte alle Untersuchungen neu. Bei mir stellte er Alterszucker fest, ich brauche aber noch keine Tabletten nehmen. Nun esse ich keine Schokolade mehr und halte trotzdem mein langjähriges Gewicht von 110 Kilogramm.

 

Zum 1. Dezember 2007 zogen wir ins Allgäu um, machten sehr viele Reisen per Auto durch die Alpen, nach Malbun in Liechtenstein, nach St. Moritz in der Schweiz, weit bis nach Österreich und Italien hinein.  Es folgten einige Reisen 2008 quer durch Europa durch 10 Länder bis nach Narvik an der russischen Grenze in Norwegen und bis nach Cornwall in England, Lands End an der Westküste, Wales, Irland haben wir von allen Seiten besichtigt und die bis zu 8 Meter hohen Fuchsienbäume, da meine Mutter über 70 verschiedene Fuchsiensorten in ihrem Gewächshaus in Göhren gezüchtet hatte. Es folgte eine Reise nach Schottland, wo wir bei Aberdeen einen Stammgast unseres ehemaligen Hotels besuchten. Über Inverness fuhren wir bis zur Nordspitze von Schottland, sahen weit auf die Nordsee hinaus und erfreuten uns an der Schönheit der Natur. 6 Monate dauerten unsere Autoreisen durch das Europäische Ausland. 1 Monat waren wir im Harz und auch in Deutschland reisten wir durch die Länder.

2009 gingen die Reisen weiter, gut 4 Monate waren wir im Ausland unterwegs, diesmal nach Italien, Griechenland, Mazedonien, Serbien, Kroatien, Slovenien und Österreich und die Schweiz. 3 Monate im Allgäu, 1 Monat im Harz. Im Sommer waren wir ca. 4 Monate auf Rügen.

2010 hatte ich einen Rohrbruch in meinem Haus in Baabe, auch war der Garten neu angelegt und ich konnte die Insel nur im April für eine Reise nach Bayern verlassen. Aber im Oktober 2010 gehen wir wieder auf Reisen.

 

Da muss ich Dr. X. richtig dankbar sein, das er eine mögliche Fehldiagnose gestellt hat und mir meine Äußerungen die ich im Alkoholrausch getan haben soll, (1,5%o wurden im Krankenhaus gemessen am gleichen Abend, dem 30.4.2007)  ich würde mit dem Auto an einen Baum fahren, falsch auslegte als Selbstmordgedanken?  Ausgerechnet ins falsche Krankenhaus geschickt zu werden, zusammen mit meiner Mutter, das kann ich bis heute nicht verstehen.

Ein Geschäftsfreund von mir sagte: Wenn ich immer dann in die Psychiatrie eingewiesen würde, wenn ich betrunken bin, da wäre ich länger dort, als in meinem Geschäft.

 

Nur durch diesen Glücksrausch, weil ich ein Grundstück zu einem enormen Preis verkaufen konnte am Kurpark im Ostseebad Baabe, weil ich nach menschlichem Ermessen nie wieder arbeiten brauche und endlich tun und lassen kann, was ich will, Reisen machen mich meines Lebens freuen und meine 5000 Bücher sortieren.....?




Ostseebad Göhren auf Rügen, im Dezember 2011
Ergänzt von Siegfried Schmidt, ehem. schönster Junggeselle von Mönchgut/Rügen

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