Ein Quantensprung hat nichts mit aufgesprungenen Füßen zu tun !


1991 bei unserer Rückkehr auf die Insel Rügen hatte ich mir die Autonummer
                     RÜG - Z 1

gekauft. Damals liefen noch viele Autos mit der alten DDR-Nummer. Ein junger
Mann aus Essen in Westfalen war als Aufbau-Ost-Helfer angetreten und hatte das
Ordnungsamt des Kreises Rügen übernommen. Die freie Wahl der Autonummern kostete
extra. Aber ich zahlte in der Hoffnung, daß bis ans Ende meiner Tage die
Autonummer gleich bleiben würde.

Mein BMW den ich aus Bayern mitgebracht hatte, glänzte bald mit dieser schönen
Nummer. Regelmäßig brachte ich mein Auto in der Werkstatt zur Wartung nach
Bergen. Ein nicht mehr ganz so junger Mann hatte die Geschäfte übernommen, die
sein Bruder aufgebaut hatte. Der nette junge Mann aus Hamburg, der die Firma
aufgebaut hatte, war leider viel zu bald wieder in den "Goldenen Westen"
entschwunden. Sein Bruder aus dem Westen tauchte bald auf (nicht mehr so jung),
dafür das, was man unter einem "Besser-Wessi" oder im allgemeinen Sprachgebrauch
einen arroganten Schnösel nennt.

Schon in den frühen 90er Jahren sprach er mich an: "Ach Sie sind das! Ich will
Ihre Autonummer haben, welche Nummer wünschen Sie sich denn?"
"Ich habe mir genau die Autonummer gekauft, die ich wollte, RÜG -Z 1 ! Ich bin
der erste Hotelier auf der Insel, der nach der Stasi-Aktion-Rose nach Hause
zurück konnte, und da habe ich mir ZOBEL Nr. 1 gekauft, die Nummer behalte ich!"
"Ja, ich habe mir einen BMW Z 1 in Hamburg gekauft, dafür brauche ich die
Autonummer RÜG - Z 1, dann verkaufe ich den Wagen für 70.000,-- DM!" meinte der
schnöselige Autohändler aus Hamburg. Den BMW Z 1 hatte ich schon mehrfach in der
Stadt gesehen, eine junge Frau flitzte damit herum.

"Also mache ich Ihnen einen Vorschlag: Sie kaufen meinen BMW, Baujahr 1985,
65.000 Kilometer für DM 20.000,--, dann haben Sie mein Auto und die Autonummer!"

Der Schnösel schluckte!! Schluckte nochmals, lief rot an und keifte: "Ihr Auto
ist keine 5.ooo DM mehr wert, da wäre ich schön blöd!" Machte kehrt und weg war
er, von da an hat er mich nie mehr gegrüßt, obwohl ich viele Jahre Kunde seiner
Werkstatt war.

Als ich wieder einmal dort war, feixte ein Mitarbeiter der Firma: "Seine
Freundin hat den BMW Z 1 zu Schrott gefahren, jetzt will er Ihre Autonummer
nicht mehr!"

So schön spielt manchmal das Leben!

Inzwischen bin ich über 10 Jahre weiter mit meinem BMW quer durch Europa
gefahren und habe über 200.000 Kilometer zusätzlich zurückgelegt. Von wegen,
keine 5.000 DM mehr wert (1993). Da sieht man, was für "Autohändler" auf der
Insel Rügen ihr (Un)Wesen treiben.

1999
Durch die Sommersaison auf Rügen beginnen meine Arbeitstage morgens um 4.3o Uhr
und enden manchmal nicht vor 23 Uhr. Im Sommer verlasse ich das Hotelgrundstück
nicht und bleibe bei meinen Gästen. Daher kam ich auf die Idee, daß ich meinen
BMW ummelde, so daß er nur noch in den Monaten Oktober bis März zugelassen ist.
Das spart Versicherungen und Steuern.

So brachte ich meine Nummernschilder in die Werkstatt nach Bergen mit dem
Hinweis: Abmelden für den Jahresbetrieb und Ummelden auf Winterbetrieb 10-03.
Ich bekam die Autonummern zurück und sollte im Herbst wiederkommen.

Die Autonummern wurden wieder zum "Schnöselbetrieb" gebracht zur 10-03 Anmeldung
mit Kennzeichen RÜG- Z 1.
Am nächsten Tag folgte ein Anruf der "Schnöselfirma". Ein Herr stellte sich als
neuer Verkäufer vor und erklärte: "BMW wird so schlecht gebaut, die muß man nach
10 Jahren wegschmeißen und einen Neuen kaufen, ich lasse Ihr Auto jetzt
verschrotten!"

Daraufhin ließ ich von einer anderen Werkstatt mein Auto holen und wieder
anmelden. Nun kam das LANDRATSAMT RÜGEN, vertreten durch das Ordnungsamt auf
eine tolle Idee. Meine extra gekaufte Autonummer RÜG - Z 1 wollte man mir nicht
mehr geben, es sei nur noch zulässig 2 Buchstaben und 2 Zahlen.

GRUNDSÄTZLICH GILT: WENN EIN AUTO NICHT LÄNGER ALS 6 MONATE ABGEMELDET IST, MUß
                    DIE AUTONUMMER ZURÜCKGEGEBEN WERDEN!

Nicht so auf RÜGEN! Man weigerte sich, der aus Essen stammende Herr vom
Ordnungsamt schrieb mir einen Brief.

Also neue Kosten, Umschreibung der Grünen Versicherungskarten, Versicherungen,
etc. Dabei hatte ich nur "vorübergehend abgemeldet". Vom 26.4. 1999 bis
26.10.1999, also keine 6 Monate, hierzu fehlte 1 Tag!

MIT EIGENTUMSGARANTIE NIMMT ES DAS LANDRATSAMT RÜGEN NICHT SO GENAU!

Ich glaube, es war 2 Jahre später, als ein BMW-Händler auf Rügen ein Neufahrzeug
zugelassen hatte, einen BMW  Z 8. Dieser erhielt lt. einem Zeitungsbild die
Zulassungsnummer  RÜG - Z 8 !

Meine DIENSTAUFSICHTSBESCHWERDE gegen den Ordnungsamtsleiter der Insel
Rügen/Landkreis Rügen ergab dann die lose Auskunft:
"Wenn Sie ein neues Auto kaufen, das den Europäischen Abgasnormen entspricht,
können Sie Ihre Autonummer RÜG- Z 1 zurückbekommen."

Nun lasse ich mir doch vom Landratsamt Rügen nicht vorschreiben, wo und wann ich
mir welches Auto NEU ZU KAUFEN hätte! Da sind die Genossen falsch gewickelt. Ob
wohl der Leiter vom Ordnungsamt des Landkreises Rügen ein bestimmtes Verhältnis
zum Autohaus "Schnösel" hat?
Die übliche Eigentumsgarantie, die Grundsatz bei allen Deutschen Behörden ist,
wurde auch hier wieder einmal vom Landkreis Rügen eklatant gebrochen.

Heute nun erzählte mir ein Mitarbeiter vom TÜV: Der BMW Z 8 wurde mit  "Schein"-
Scheinwerfern bestückt, beim Landratsamt Rügen, Zulassungsstelle vorgefahren und
begutachtet. Dort stellte man dann fest, daß zwischen die Scheinwerfer nur eine
"kleine Nummer" nämlich die dann vergebene RÜG - Z 8 passte. Daher soll das
"Autohaus Schnösel" die Nummer bekommen, die mir leider auch die freundliche
neue Landrätin vom Kreis Rügen, Kerstin Kassner nicht zurückgeben konnte.

RÜG Z 1 - Meine Traum-Autonummer für mein Traum Auto das mit 18 Jahren über
270.000 Kilometer auf dem Tacho hat und läuft wie eine "1"!
31. Januar 2003
 



 

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Legende

Franz-Josef Strauß, ein Politiker aus Bayern hatte die besondere Nähe zur DDR-Staatsregierung.
So durfte er mit seinem Privatflugzeug die Innerdeutsche Grenze überfliegen um sich mit den
Staatsmännern der DDR in Leipzig im Gästehaus zu treffen.

Eines Tages machte man zusammen einen Ausflug zur Insel Rügen, dem Lieblingskurort
des Genossen Erich Honecker in Göhren und Baabe, suchte das Ferienheim Baabe auf,
das heutige Cliff-Hotel und machte eine Bootstour über den Selliner See.

So wurde ein besonders Vertrauen erweckender Fischer mit guten Kontakten zur
Staatssicherheit gebeten, die beiden über den Selliner See zu rudern. Dicht am Land,
am Zobelhof in Baabe, stieg der Genosse Staatsratvorsitzende Erich Honecker aus
und ging auf der Wasseroberfläche an Land. Der Fischer, der ein guter Christ war, staunte.
Erinnerte ihn dies doch, wie Jesus über das Tote Meer gewandelt war.

Kurz darauf stand auch der Ministerpräsident von Bayern, Franz-Josef Strauß auf
und ging auf der Wasseroberfläche an Land.

Beide standen feixend am Ufer und bedeuteten dem Fischer, doch auch auf der
Wasseroberfläche an Land zu gehen. Er kletterte über Bord und ging wie ein Stein unter.

Da die meisten Rügener Fischer nicht schwimmen konnten, holten ihn die beiden
Staatsmänner wieder an Land und sprachen hinter seinem Rücken:

Wenn er auch mal in die Politik geht, verraten wir ihm aber ,
wo die Steine liegen, damit er trockenen Fußes ans Ufer kommt!

 

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 Papst-Legende

Ein christlicher Rüganer, der gleich nach der Wende in die Politik gegangen war,
fuhr im Jahr 2010 nach Rom zum Papst. In einer Privataudienz empfangen,
erklärte er dem Heiligen Vater:

Ich möchte gern heilig gesprochen werden, ich habe nach der Wende noch so
viel Gutes getan und das beschlagnahmte Eigentum von politisch verfolgten an
Aktivisten der DDR verschoben. Eigentlich müßte ich heilig gesprochen werden.

Der Papst überlegte lange, was er sagen sollte:

Du bist doch evangelisch, das geht gar nicht! Außerdem mußt du erst tot sein,
sonst kann ich niemanden heilig sprechen!, fiel dem erleichterten Papst dann noch ein.

Aber wenn ich scheintot bin, geht es dann?

Dann kann ich dich nur „scheinheilig“ sprechen!

Der scheinheilige Christ von Rügen geht dieser Insel nicht verloren.

 

 

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DIE SACHSENPRESSE

Die Sachsenpresse wurde zu DDR-Zeiten erfunden.

Das war zu der Zeit, als der Deutsche Staat, hier vertreten durch die DDR unser
Hotel beschlagnahmt hatte, damit sich die treuen Staatsdiener der Deutschen
Volkspolizei, der Staatssicherheit und der kasernierten Volkspolizei in unserem
liebevoll aufgebauten 
                      Hotel Deutsches Haus R. Zobel
                      im Ostseebad Göhren auf Rügen
kostenlos erholen konnten.

Die Stasi-Aktion-Rose 1953 hatte es dem Deutschen Staat und seiner willigen
Justiz ermöglicht, die Eigentümer der größten Ostseehotels als
Wirtschaftsverbrecher deklariert, von der Insel Rügen und der gesamten
Ostseeküste zu verweisen.
Von 1953 bis 1991 wurde unser Hotel vom Ministerium des Innern der DDR
beschlagnahmt. Normals "werktätige Bürger" hatten dann auch keine Möglichkeit,
einen Hotelurlaub an der See zu machen.
Dieser staatlich gewollte Notstand führte dazu, daß an den kleinen Privathäusern
an der Ostsee kleine Anbauten vorgenommen wurden. Zunächst vielleicht deklariert
als Schweinestall oder Hühnerstall, die dann später doch an Privatgäste
vermietet wurden.
Unsere Freunde aus Dömitz an der Elbe berichteten:
Wir sind jedes Jahr privat auf der Insel Rügen untergekommen, denn so gute
Beziehungen hatten wir nicht, einen regulären Urlaubsplatz beim Freien Deutschen
Gewerkschaftsbund zu bekommen. Wir hätten nur im Zelt auf einem Campingplatz
übernachten können.
So haben wir mit unseren beiden Kindern in einem ausgebauten Schweinestall eine
Unterkunft bekommen, weit ab vom Meer, mit Doppelstockbetten. 4 Personen auf
circa 10 qm, Pumpe im Hof zum Waschen und Selbstversorgung.
Wenn wir Glück hatten und an den freien Gaststätten lange genug angestanden
hatten, wurde uns vielleicht ein Platz zugewiesen. Dann konten wir uns mal
bedienen lassen. Aber das war selten.
Die DDR ist untergegangen, zum Leidwesen vieler Staatsdiener, die fast kostenlos
Ostseeurlaub machen konnten. Die DDR gibt es nicht mehr und wir haben 1991 unser
 weitgehend staatlich ruiniertes Hotel oder die Ruinen/Trümmer davon
zurückbekommen.
Im Hotel Hauptgebäude
                         Deutsches Haus R. Zobel Hotel garni
bieten wir heute 24 Betten an, zu DDR Zeiten wohnten hier 55
Volkspolizeiangehörige mit ihren Familien. Im Bad stand ein Eimer, Scheuertuch,
Schrubber und Besen.
Heute haben wir unser Hotel wieder in eigener Regie ohne staatliche Gängelung
als Privathotel vom 1.4. bis 31.10. jährlich geöffnet.
Die Hotelzimmer sind mit Dusche/WC, Zentralheizung, Telefon, SAT-TV, Radio, Fön,
Kaffeemaschine, Wasserkocher und teilweise Kühlschrank oder Spüle ausgestattet.
Die Sachsenpresse gibt es bei uns nicht mehr.

In Erinnerung an "Alte Zeiten" sei hier an die Sachsenpresse der DDR gedacht !


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